Ich paraphrasiere den unvergleichlichen Eko Fresh, wenn ich sage "Wer braucht Augen, ich habe mich von jedem getrennt." und habe recht. Es wird zur Gewohnheit. Auch die Augenschmerzen werden zur Gewohnheit, aber nicht so. Eher zu einer Ungewohnheit, so wie in "Es ist ungewöhnlich, dass mir andauernd die Augen wehtun."
Der Schmerz ist erträglich. Er ist auch einträglich, weil er mit der Arbeit für meinen Masterabschluss in Zusammenhang steht, der mir beim Großverdienen dienlich sein wird. Aber diese Augen! Ist ein Leben in Reichtum, aber mit abgestorbenen Augäpfeln einem Leben in ehr- und sichtbarer Armut vorzuziehen? Soll ein Mensch von gutem Aussehen sein gutes Aus-Sehen auf dem Altar der guten Aussichten opfern? Es sind Fragen, wie diese, die mir durch den Kopf gehen, in etwa dort, wo auch der Sehnerv durch diesen geht. Ab und zu geht die Sorge um mein Sehen mit mir durch - das kostet Nerven. Unternehmer klagen oft, dass die Kosten ihrer Arbeit sie auffressen. Aber in meinem Fall frisst die Arbeit mein Sehvermögen und ich vermag kein Ende zu sehen.
Erst im Sommer hat man mir neue Linsen angepasst. Alles passte, insbesondere sie. Aber dann ging es bergab, so lange bis ich auf 38 m. über dem Meeresspiegel angekommen war und mich trotz Linsen, trotz Brillen im Spiegel nur noch schemenhaft erkannte. Beschämend. Auch Schriften verschwimmen vor meinen Augen. Schwimm ist das! möchte man sagen, aber man sagt es nicht, denn es wäre ein platter Witz, der nicht zu der immer stärkeren Wölbung meiner Hornhaut passt. Das Stigma des Astigmatismus.
Manche Leute verlieren ob ihrer schlechten Gesundheit alle Lebensfreude. Mir genügen dazu schon kaputte Augen. Ich bin eben ein genügsamer Mensch.
Wednesday, October 31, 2007
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