Wednesday, August 10, 2011

3 Chinesen in der iPhone-Fabrik

3 Chinesen in der iPhone-Fabrik
Schauten tief ins Glas und wurden high von dem Blick
Da kam Steve Jobs vorbei und rief:
Ich werd verrickt!
3 Chinesen in der iPhone-Fabrik
(sind noch immer nicht an all den Bleifarb'n erstickt!)

3 Chanasan an dar aPhan-Fabrak
Schatan taaf ans Glas and warden haa van dam Black
Da kam Staav Jabs varbaa and raaf:
Ach ward varrackt!
3 Chanasan an dar aPhan-Fabrak
(sand nach ammar nacht an all dan Blaafarb'n arstackt!)

3 Chenesen en der ePhen-Febrek
Scheten teef ens Gles end werden hee ven dem Bleck
De kem Steev Jebs verbee end reef:
Ech werd verreckt!
3 Chenesen en der ePhen-Febrek
(send nech emmer necht en ell den Bleeferb'n ersteckt!)

3 Chinisin in dir iPhin-Fibrik
Schitin tiif ins Glis ind wirden hii vin dim Blick
Di kim Stiiv Jibs virbii ind riif:
Ich wird virrickt!
3 Chinisin in dir iPhin-Fibrik
(sind nich immir nicht in ill din Bliifirb'n irstickt!)

3 Chonoson on dor oPhon-Fobrok
Schoton toof ons Glos ond worden hoo von dom Block
Do kom Stoov Jobs vorboo ond roof:
Och word vorrockt!
3 Chonoson on dor oPhon-Fobrok
(sond noch ommor nocht on oll don Blooforb'n orstockt!)

3 Chunusun un dur uPhun-Fubruk
Schutun tuuf uns Glus und wurden huu vun dum Bluck
Du kum Stuuv Jubs vurbuu und ruuf:
Uch wurd vurruckt!
3 Chunusun un dur uPhun-Fubruk
(sund nuch ummur nucht un ull dun Bluufurb'n urstuckt!)

3 Chinesen und das Arbeitsrecht
Können nichts dafür doch sie vertragen sich schlecht
Sie stürzen sich vom Werksdach
Wie ins Gefecht
3 Chinesen und das Arbeitsrecht

Tuesday, August 09, 2011

Eine kleine Nachtmusik

Der Würfel kühlt, das Gläschen klingt,
Am Gaumen brennt Gebranntes.
Wer abends öfter einen trinkt,
Liest hier nur Altbekanntes.

Monday, July 18, 2011

Robot

Die Morgenstund wäscht mir den Eiter im Krug
Ihr Frühtau ätzt sauer die Wellen
Die Wörter wählen sich Hohlklang und klug
Ein Pantheon grauer Libellen

Ich blitz übers Eis wie ein fallendes Lot
Mein Schatten sein fiebriges Brennen
Dem süchtigen Stammhirn ein Eiferverbot
Auf Stelen kein Wiedererkennen

Ein ewiges Kraut glänzt im süßelnden Wald
Ich fresse die schartigen Blätter
Kreuz übers Kind von konstanter Gestalt
Weht meine Fahne bei Wetter

Vergessener Westen der beißt ohne Zahn
Das reißt dir die Milz auf die Krone
Ich schwinge im Taumel auf zittriger Bahn
Lunetten zu sicherer Zone

Ja wähl nur ein Wort in die Lyrifaktur
Wie Schimmel auf alternden Broten
Verrennt sich ein Reim in zu fräsender Spur
Verbietet sich tausend Geboten

Wednesday, July 13, 2011

Bundeshymne Wenn Dann Ganz Neu

Land der Bahnen, Land der Bohnen,
Land der Koalitionen,
Land der Firmen, steuerreich!
Heimat bist du großer Kinder,
Wähler fast so klug wie Rinder,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.

Winter schneefrei, Juliregen,
Bist des Erdteils höchster Segen,
Einer schiefen Birne gleich!
Hast an Sonn- und Feiertagen,
Keine Milch im Einkaufswagen,
Vielgeprüftes Österreich,
Vielgeprüftes Österreich.

Lass uns an der Zeit verzweifeln,
Und den Rest der Welt verteifeln,
Arbeitsfaul und raunzensreich,
Lass dich rasch pragmatisieren,
Oder hacklerpensionieren,
Überlebtes Österreich,
Überlebtes Österreich.

Friday, March 04, 2011

WanDan?

Weil die Leut im SudanDanDan
Immer nur SuDanDan
Und wenn's net SuDanDan
BuDanDan
Gibt es viele Sudanesen
Die meisten können gar net lesen.

Wednesday, March 02, 2011

Schwarzflossenbuch Libyen

Der Aufstand in Libyen hat das Land gleichen Namens ins Chaos gestürzt. Westliche Politiker, die Muammar Gaddafi jahrelang gestützt und Popstars, die von ihm Millionen für private Gastauftritte kassiert haben, stehen vor gewissen moralischen Dilemmata. Auch das libysche Volk steht vor einem Dilemma, aber es ist weniger ein moralisches, denn ein metallisches, das mit hoher Geschwindigkeit aus dem Lauf eines Bordmaschinengewehrs auf es zufliegt. Und noch eine Gruppe hat zu leiden: Thunfischesser.

In der heutigen Ausgabe der Tageszeitung "Der Standard", gewohnt thunfischrosa, findet sich ein Artikel über den libyschen Finanz-Strongman Mustafa Zarti. Zarti steht dem Staatsfonds Libyan Investment Authority vor und ist darüber hinaus "Vorstand der National Oil Corporation, Chef des Öl- und Tankstellenkonzerns Tamoil, Vizevorsitzender der First Energy Bank in Bahrain und nebenbei auch noch für den Thunfischfang vor der libyschen Küste zuständig". In seiner Freizeit spielt er Mundharmonika und unternimmt lange Strandspaziergänge mit seinem Dackel.

Zarti ist also - ganz nebenbei - auch für den Thunfischfang vor der libyschen Küste zuständig. Und wer leidet am meisten, wenn sich libysche Armee, Aufständische und ein, zwei chinesische Fregatten Seegefechte um den Hafen von Bengasi liefern? Richtig, der Thunfischfang! Die Revolution gegen den Revolutionsführer bewirkt eine künstliche Verknappung des ohnehin schon geringen Thunfisch-Angebots. Und wer profitiert? Die Big Three des Thunfisch-Biz: John West, Rio Mare und Vier Diamanten.

Kann das Zufall sein? Wann überprüft endlich ein investigativer Journalist die Connections zwischen dieser Fangflotten-Armada und dem Gaddafi-Clan? Der Ölpreis mag steigen, soviel er will, dieses Kartell casht an der Konserven-Kasse ab. Und den geknechteten Konsumenten bleibt nur eine Wahl: zahl, friss Delphin oder stirb! Echt nicht Bonito!

Friday, February 25, 2011

Akrostichuana

Könnte man acht Milliarden
Oesterreicheigenes Geld
Richtiger Investieren
Als es den Kärntnern gefaellt?

Liegt der gewollten Verschwendung
Macht allerreinst nicht zugrund?
Tunnel wollen wir graben
Unterm Vernunftrecht im Bund.

Nimmer zu spar'n für die Zukunft!
Nichts bleibe länger des Staats!
Es bleibt nur ein Tunnel zwischen
Lavanttal, Kärnten, und Graz.

Thursday, February 10, 2011

Todesstern

Der Todesstern am Firmament,
Ist kein gutes Zeichen,
Wer die Star Wars Filme kennt,
Weiss: Bald gibt es Leichen.

Naht der unheilvolle Stern,
Deinem Heimplaneten,
Bleibst du dem am besten fern,
Oder kniest zu beten.

Doch durch einen engen Schacht,
Kann man ihn zerstören,
Keiner hat daran gedacht,
Von den Ingenieuren.

Hätte ich das Mordsgestirn,
Würde statt Gedichten,
Ich Geschichte annotier'n,
Diese Welt vernichten.

Und trotz Schacht im Sternengrau,
Gäb's für dich kein Morgen,
Denn ich order, schrecklich schlau,
Einen grossen Korgen.

---

Man kann darüber diskutieren, wie originell dieses Gedicht wirklich ist und ob man den Begriff "Korgen" im Abschluss tatsächlich tolerieren muss. Aber nur solange ich noch ohne Todesstern dastehe.

Wednesday, February 02, 2011

SEX!!! ...erregt zumindest deine Aufmerksamkeit

Gestern las ich in einer vertrauenswürdigen Frauenzeitschrift einen kurzen Artikel über die Person öffentlichen Interesses Zabine Kapfinger. Der Grund für Frau Kapfingers VIP-Status entzieht sich meiner Kenntnis, aber angesichts ihres Vornamens tippe ich auf Legasthenie-Olympionikin. Der anonyme Verfasser lobte die "Erschlankung" der Dame in den letzten Jahren. Zum Beweis hatte er neben dem Text zwei Ganzkörperporträts eingefügt: Frau Kapfinger 2007 und Frau Kapfinger 2011. Und tatsächlich: während das eine Bild noch eine recht blade Oide zeigt, ist diese auf dem anderen nur mehr vollschlank bis feist. Bravissimo!

Meine Aufmerksamkeit erregte indes ein inhaltsfremdes Detail: die beiden Kapfingers waren so nah aneinander gedruckt worden, dass die 2007er Zabine den Unterarm der 2011er Zabine zart zu streicheln schien. Puritanisch Veranlagte erkennen darin sofort eine lesbische Sexszene (Hinweis: der Begriff "lesbische Sexszene" sollte diesem Text einige Google-Referrals bescheren). Diese spontan-beschämende Assoziation erinnerte mich an eine Umfrage, die ich vor langer Zeit gelesen hatte - in einem Online-Forum auf dem Niveau meines Humors. In dieser Umfrage informierten sich einige Leute gegenseitig, mit wem sie gerne einmal Sex haben würden. Und ein ganz ein Kreativer, wohl ich, schrieb: mit sich selbst.

Das alleine ist noch nichts Besonderes. Im Gegensatz zu meinem Leser, Pussy-Magnet Sebastian K. aus W. (Künstlername!), der seinen Penis seit Jahren höchstens noch am WC in die eigene Hand nehmen muss, hatte ich schon reichlich wenig jugendfreie Erfahrungen mit mir allein. Aber mit zunehmendem Alter wird man auch für sich selbst als Sexualpartner weniger attraktiv. Die Frage, die sich zwangsweise stellt: Wenn wir die Möglichkeit hätten, mit einem jüngeren Ich Sex zu haben, gälte das gesetzliche Schutzalter? Dieses Problem zu erörtern, ist Aufgabe der österreichischen Politik. Welch glücklicher Zufall: in puncto Niveau und Relevanz reiht es sich fast nahtlos in die innenpolitische Debatte dieser Tage ein.

Monday, January 31, 2011

Geschichten aus dem Kühlregal

Für die einen ist es "Activia", für die anderen das wundertätigste Zuckerwasser der Welt. Ein bisschen Joghurt ist auch noch drin, aber viel kann es nicht sein: in jedem kleinen Plastikbecher müssen zuerst 16 Gramm Zucker Platz finden. Produziert wird "Activia" vom französischen Rüstungskonzern Danone. Danone hat eine besonders innovative Werbelinie für sein Produkt gewählt: Frauen aus dem Volk preisen "Activia" für seine lindernde Wirkung bei Verdauungsproblemen. Die Frauen sehen allesamt nicht besonders aus, denn schöne Frauen haben keine Verdauungsprobleme. Das wäre auch ekelhaft.

Ich habe "Activia" nicht getestet. Bei Verdauungsproblemen schwöre ich auf die lindernde Wirkung eines Trips zum Häusl. Vor kurzem aber hat "Activia" meine Aufmerksamkeit erregt, mit einem neuen und sicherlich auch innovativen Werbekonzept. Unter Meine-Activia-Geschichte.de kann nun jede unattraktive Frau erzählen, wie sie "Activia" von schmerzhaften Blähungen erlöst hat. Das ist sehr lesenswert. Auch ich habe eine Activia-Geschichte zu erzählen, aber meine Verdauung spielt dabei nur eine Nebenrolle. Vor langer Zeit lernte ich auf einer Online-Plattform ein Mädchen kennen, dessen Alias "Activia" war. Es stellte sich aber rasch heraus, dass sie fest vergeben war. Ob mir das klebrig-süsse Joghurt geholfen hätte? Wer weiss. Fest steht: diese Activia-Geschichte hat kein Happy End.

Wednesday, January 26, 2011

Gust

Man riecht ihn schon von weitem auf den Strassen und Chausseen,
Wenn die wilden Winterwinde just aus seiner Richtung wehen.

Klar wie Schnaps dröhnt eine Stimme aus der tabakschwarzen Brust:
"Heast, du blade Oide, schleich di!", schwadroniert für sich der Gust.

Gust, ein Mannsbild, Filz und Flechten, wie es viele Städte ziert,
Jung an Jahren nur die Leber, Achtundneunzig transplantiert.

Gusts Geschichte ist Geschichte, oft schon war's um ihn geschehen,
Hätte ein alerter Müllmann ihn nicht grade noch gesehen.

Und so zieht er Kleingeld bettelnd weiter seinen steten Kreis,
Flucht der Welt und bladen Oiden, uriniert aufs Tramwaygleis.

Also streng dich an, mein Kinderl! Lern! Und sei dir stets bewusst,
Wer nur sauft und sonst nix hackelt, endet irgendwann als Gust.

Tuesday, January 18, 2011

Korporal

Ich könnte auf Hier verzichten
Doch weiss, dass ich Dort überschätz
Und werde zugrunde mich richten
Wenn ich nur hin und her hetz

Früher war besser, nur früher
War früher ein freudloses Jetzt
Die Freud ist ein steter Bemüher
Der sich dem Jetzt widersetzt

Ihr anderen könnt mich nicht locken
Doch ohne Euch bin ich allein
Cholera, Pest oder Pocken
Was darf es heute sein?

Sunday, January 09, 2011

Agent Orange

Gatterer! Sie Fantast!
Da sitzen‘S und schreiben‘S die Nacht da vorm Bildschirm zu Tag.
Ihre Stirn glänzt vor Schweiß. Ihr Atem kommt röchelnd.
Ihren Husten ertrage, wer mag.

Einhundert Affen!
An Schreibmaschinen. Zur Not auch auch vor Netbooks gespannt.
Die schreiben wie Sie. Aber hundertmal besser.
Die schreiben Sie glatt an die Wand.

Nur eine Banane!
Nur ein einziges Früchtchen frisst so ein Aff in der Stund.
Und da sitzen Sie, talentlos und teuer.
Und staunen mit offenem Mund.

Gatterer! Horchen’S!
Wechseln’S die Branche! Ins Bergwerk sollten Sie fahr’n.
Und als Forstarbeiter kommen’S doch weiter.
Als Sie im Schreiben je war‘n.

Muss es doch sein?
Müssen’S doch schreiben? Dann schreib‘n’S einen Selbsthilfeband.
„Mit Rap zum Erfolg“ oder „Leichter durch Selbstmord“,
„Wir basteln aus Spritzen Gewand“.

Ansonsten Goodbye.
Beantragen’S bitte die Notstandshilfe noch heut.
Was Sie fabrizieren, das liest doch kein Schwammerl. Das lesen’s doch niemals.
Die Leut.