Wednesday, November 20, 2013

Pornostern

Links ein Hoden.
Rechts ein Hoden.
In der Mitte:
Bis zum Boden.

Friday, June 28, 2013

Die Leiden des 14-jährigen Christian G.

Archivstudien im Hause G. förderten das unten angebildete Dokument zutage; ein einzigartiger Zeitzeuge einer längst vergangenen Epoche. Im mahnenden Andenken an die Anerkennungssucht der Schülergeneration von anno dazumal, oder zumindest eines' ihrer Vertreter, folgt ein unredigiertes Transkriptum.

Das Rießner'sche Benotungssystem!

Da hat man auf die Schularbeiten,

stets "sehr gut" nur geschrieben,
doch lasse man sich davon nur nicht irreleiten,
die Hoffnung, auf ein solches auch im Zeugnis wird zerrieben,
denn so spricht des Lehrers fetzen,
muss man auch im mündlichen Bereich,
Prioritäten setzen,
was heißt das nun noch gleich?
Soll heißen, wer die Hausübung nicht macht,
(was soll denn da das "mündlich" heißen?)
Der Schüler kocht, doch bleibt er außen sacht,
"kann sich auf eine gute Note nicht verbeißen!"
Durch diesen Tropfen über schwappt das Fass,
des Schüler's Herz entbrennt in kaltem Hass!

CG 14.6.99


Der erwähnte Lehrer Rießner – Zeitgenossen als Tischhüpfer in bleibender Erinnerung – ist vor etwas mehr als einem Jahr einen allzu frühen Tod gestorben. Gewünscht hätte ihm den freilich auch jener Schüler, dessen Herz damals "in kaltem Hass" entbrannt war, nicht im Geringsten.


Monday, March 11, 2013

Residenz statt Kompetenz


In Zürich eine Wohnung zu finden, gleicht einer Mischung aus Völkerschlacht bei Leipzig und chinesischer Tröpfchenfolter. Dürfen Makler aber deshalb annehmen, dass ihnen die verzweifelte Kundschaft jede Zitrone am Wohnungsmarkt wie einen reifen Pfirsich aus den Händen reisst? Eine aktuelle Annonce belegt den weit verbreiteten Hochmut.

Mit dem oben angeführten Sujet bewerben die Kreativitätsteufel der Zürcher Agentur Jung v. Matt das neue Immobilienportal der honorigen Neuen Zürcher Zeitung. Während indes die Redaktion des auftraggebenden Blatts in einer durchaus attraktiven Immobilie im Zürcher Zentrum residiert, lässt die von den Werbern entworfene Musterwohnung einiges an Attraktivität vermissen.
  • Wohnzimmer und Büro sind fensterlos. Das Fehlen natürlichen Tageslichts mag vielleicht noch am Arbeitsplatz toleriert werden können. Im Wohnbereich aber schränkt es das Wohlbefinden empfindlich ein; in extremen Fällen können sogar körperliche Mangelerscheinungen wie Rachitis die Folge sein.
  • Die Wohnung verfügt zwar über zwei Badezimmer; diese sind aber beide so klein, dass nur entweder eine Toilette oder eine Dusche eingebaut werden kann. Ausgenommen bleiben die etwa in Bulgarien und Georgien beliebten Deckenduschen, die beim Waschvorgang das gesamte Bad unter Wasser setzen (Schimmelgefahr!).
  • Neben der unzureichenden Dimensionierung der Waschräume sind diese nach heutigen Massstäben unpraktisch placiert. Wer möchte im Ernstfall vom Schlafzimmer durch Korridor, Büro und Küche auf die Toilette lustwandeln müssen? Allerdings ist die Nähe des Bades zur Küche insofern verzeihlich als es sich bei der Wohnung um einen Altbau handelt (Errichtungsjahr: 1848).
  • Unverzeihlich ist dagegen die Fehldimensionierung des Schlafzimmers, das nur genügend Platz für ein Ein-Personen-Bett in der Ecke links der Eingangstüre bietet. Möchte ein Paar das Zimmer nutzen, kommt es nicht umhin, das gewünschte Doppelbett diagonal im Raum zu placieren, was den Raum äusserst beengt wirken lässt und den Durchgang ins Séparée praktisch unmöglich macht. Zudem ist das einzige Fenster des Schlafzimmers nordseitig ausgerichtet.
  • Die im spitzen Winkel eingebaute südliche Eingangstüre und der nach Westen auskragende Erker an ihrem nördlichen Pendant machen es äusserst schwierig, grössere Möbelstücke, etwa ein Ecksofa, problemlos in die Wohnung zu transportieren. In manchen Fällen wird der Mieter oder Eigentümer kaum umhinkommen, auf die Doppelfenster des Réduits oder gar der Küche auszuweichen.
  • Die nach aussen öffnenden Türen bedingen, dass bestenfalls ein oder zwei Stühle, jedoch kein Tisch auf den Balkon gestellt werden können.
Handelt es sich bei dem symbolhaft für das ganze Immobilienportal angepriesenen Objekt also tatsächlich um eine der "attraktivsten Immobilien der Schweiz"? Vermutlich nicht. Wird sich, so die Wohnung auf Stadtzürcher Gebiet liegt, dennoch ein zu gut bezahlter Bankangestellter finden, der im Monat vier Tausender für den beschriebenen Wohnalbtraum hinblättert? Garantiert.